Donnerstag, 4. April 2013

Tag der OP - Teil 1

Heute ist der 03. April 2013 - der Tag der Knochenmarkentnahme.


Um 7:00 Uhr werde ich sehr forsch geweckt.
Ich solle schnell duschen gehen und meine OP-Kleidung anziehen.
Um 9:00 Uhr bin ich dran - das weiß ich ja schon.

Ich also schnell unter die Dusche, Zähne putzen, Klamotten (das tolle OP-Hemdchen, sexy Thrombosestrümpfe, den schicken Einwegslip) an und ab ins Bett...

Ich frage gegen 8:00 Uhr die Schwester nach der LMAA-Pille, die man mir versprochen hat.
Ja, die kriege ich, wenn sie den Anruf vom OP bekommen.

Gegen kurz vor halb neun bekomme ich dann die Pille, soll nochmal auf Toilette und dann warten.
Keine 5 Minuten später werde ich schon abgeholt.
Dass die Tablette da nicht wirken kann, ist klar.
Ich bibbere also vor Aufregung und sterbe fast vor Angst, als man mich in den OP-Bereich karrt.
In der Schleuse verabschiedet sich die Schwester und wünscht mir Glück.

Der nette Mann, der die Schleuse "bedient", hilft mir auf den vorgeheizten Tisch und schiebt mich dann von dort auf den OP-Tisch.
Da ich so zittere, legt er noch eine weitere warme Decke über mich.

Dann schiebt er mich in den Vorbereitungsraum des OPs, wo der Anästhesiehelfer schon auf mich wartet.
Der ist nett, kommt ursprünglich aus Thüringen und versucht, mir die Ängste zu nehmen.
Da er nachfragt, wann ich die LMAA-Tablette bekommen habe und feststellt, dass die so nicht wirken kann, legt er mir eine Braunüle und gibt mir Dormicum in flüssiger Form, was mich endlich etwas entspannt.
Das Zittern hört auch auf.
Wir schwatzen ununterbrochen und dann kommt Dr. Bauer und noch eine Ärztin, deren Namen ich nicht mehr weiß.
Sie sagen mir, dass sie mich operieren und Dr. Bauer meint: "Sie helfen heute einem ganz ganz kleinen Menschen."
Das rührt mich und ich entspanne mich noch mehr.
Leider muss ich warten, weil Herr T noch im OP liegt.

Es ist nun eine dreiviertel Stunde vergangen und jetzt kommt Frau Dr. Schäfer, die Anästhesistin.
Sie sagt, dass es jetzt los geht, man leitet mir was über die Braunüle in die Vene und ich soll in eine Maske atmen.

Und weg bin ich...

2 Kommentare:

  1. Ich gebe zu, dass ich noch nicht als Knochenmarkspenderin registriert bin, mir jedoch mit meinen 18 Jahren nun intensiv Gedanken darüber mache. Was mich bisher davon abhielt, sind die Ängste in Bezug auf die Narkose... Davor habe ich wirklich Panik! Andererseits wäre ich eventuell dazu in der Lage jemandem das Leben zu retten und dafür blicke ich meiner Angst ins Gesicht! Das ist sie ganz eindeutig wert :)

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    1. Liebe Jacqueline,

      das ist es wirklich wert.
      Ich hatte auch Angst, obwohl das nicht meine erste OP war.

      Es ist ja nicht gesagt, dass man operativ Knochenmark spenden muss, sondern in en meisten Fällen wird das heute über die Periphere Stammzellenentnahme gemacht.

      Also, nur Mut. ;-)

      Liebe Grüße
      Sindy

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