Dienstag, 29. Oktober 2013

Immer noch keine Auskunft


Nun ist meine Knochenmarkspende bereits mehr als sechs Monate her.


Vor drei Wochen habe ich erneut bei der DKMS angerufen und mich nach dem Gesundheitszustand meiner Empfängerin erkundigt.

Die Dame von der DKMS meinte, dass sie bereits eine Anfrage an die Klinik in England gestellt hätten, aber noch keine Antwort vorliegt.
Sie meinte außerdem, dass sie sich auf jeden Fall meldet, wenn die Auskunft da ist.


Wie gesagt, das ist jetzt drei Wochen her.


Ich hoffe, der Kleinen geht es gut. ???
Ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man gar keine Antwort der Empfängerklinik bekommt. :-(


Montag, 1. Juli 2013

Keine Auskunft?

Heute ist meine Knochenmarkspende 3 Monate her.

Ich kann mich erinnern gelesen zu haben, dass man sich nach drei Monaten nach dem Gesundheitszustand des Empfängers erkundigen darf.

Also rufe ich bei der DKMS an und lasse mich mit dem Follow-up-Team verbinden.

Ich habe eine sehr nette Dame am Telefon.

Sie muss mich leider enttäuschen.
Für England gelten andere Regeln. :-(
Dort darf die DKMS frühestens nach sechs Monaten anfragen...

Ich unterhalte mich eine ganze Zeit lang mit der netten Frau und sie schaut auch gleich, ob mein letzter Brief an meine Empfängerin weiter geleitet wurde.
Ja, wurde er. Am 21. Mai 2013.
Leider habe ich seitdem nichts mehr von meiner Empfängerin gehört.

Als ich später zuhause ankomme, klingelt mein Handy.
Die nette Dame vom Follow-up-Team ist noch einmal dran.
Sie war so lieb und hat sich direkt in England erkundigt, ob mein Brief weitergeleitet wurde.
Mein Brief scheint ewig unterwegs gewesen zu sein. Er wurde erst am 14. Juni an die Eltern der Empfängerin weitergeleitet.

Da frage ich mich echt, wo sich der Brief so lange herum getrieben hat. ;-)

Nun, dann warte ich mal weiter.

Es gibt also nichts Neues - ich wollte euch nur Bescheid geben, dass in England andere Regeln gelten als hierzulande...

Montag, 24. Juni 2013

Spenderclub

Ich war leider ein paar Tage krank und kann euch daher erst jetzt erzählen, dass ich eine Einladung bekommen habe.


Eine Einladung in den DKMS-Spenderclub.

Diese Einladung kommt als zweiseitiger Brief daher.


Bei diesem Club geht es darum, die DKMS zu unterstützen, indem man repräsentativ tätig wird.

Für die meisten Menschen sind Spender die glaubwürdigsten Informanten, wenn es um das Interesse an der Stammzellen-/Knochenmarkspende geht.

Mit der Teilnahme am Spenderclub soll die Öffentlichkeit durch die Spender "hautnah und umfassend" informiert werden.

Für mich als Spender bedeutet die Mitgliedschaft, dass man mich evtl. ab und an mal anruft und fragt, ob ich Zeit und Lust habe, die DKMS bei einem bestimmten Termin zu unterstützen.
Solche Termine könnten zum Beispiel sein:

  • Repräsentation der DKMS bei Scheckübergaben
  • Betreuung von Informationsständen
  • Unterstützung bei Vorträgen oder Benefizveranstaltungen
  • Unterstützung bei Pressekonferenzen
  • Interviewpartner für Presse-, Hörfunk- und TV-Anfragen
Ich habe natürlich zugesagt, auch wenn ich persönlich davon überzeugt bin, dass ich nicht eingesetzt werde... 
Denn Erstens wohne ich im Niemandsland und Zweitens habe ich einen "nicht rundfunk-gerechten Ossi-Dialekt". ;-)
Eine größere Veranstaltung findet ja dann doch eher in Ballungsgebieten statt.

Naja, sollte aber doch mal wer fragen, werde ich sicher nicht Nein sagen.


Ich denke, dass für mich als neuer "Botschafter der DKMS" eher in Frage kommt, eine Typisierungsaktion auf meiner Arbeit zu organisieren bzw. anzustrengen.
Das ist nämlich auch eine Aufgabe, die man als Spenderclub-Mitglied ausüben kann.

Ich werd mal schauen, wie ich das meinem Vorgesetzen nahe bringe.

Ansonsten gibt´s derzeit nichts Neues von mir. 

Ich melde mich wieder. *wink*


Samstag, 18. Mai 2013

Ein Korb für mich ;-)

Heute ist Samstag, der 18. Mai 2013...


Heute, sechs Wochen nach der Knochenmarkspende, kam ein großes Paket bei mir an. :-)


Die DKMS hat mir einen Präsentkorb von "Feinkost Käfer" geschickt. *freu*


In diesem schönen Korb sind viele tolle Sachen:

Pesto
getrocknete Tomaten
(selbstgemachte) Tomatensauce
Risotto
Spaghetti
Parmesankäse
Balsamico
Natives Olivenöl
Zartbitterschokolade

Lecker. :-)


Vielen Dank, liebes DKMS-Team. <3
Ich hab mich riesig darüber gefreut. :-)






Ach übrigens... Da fällt mir gerade ein... Anfang Mai habe ich einen Brief vom Blutspendedienst Frankfurt bekommen, mit der Bitte, mein Blut untersuchen zu lassen und die Laborwerte dann zu ihnen zu schicken. Quasi eine Nachsorgeuntersuchung. Kosten werden von der DKMS übernommen. Ich bin natürlich gleich zu meiner Hausärztin gegangen und sie hat alles in die Wege geleitet.
Blutbild ist prima - es gibt nix zu meckern - alles im optimalen Bereich. :-)



Donnerstag, 16. Mai 2013

Der Brief

Weil Nachfragen kamen, hier der Brief im Original (teilweise geschwärzt).

Danke für so viel positives Feedback. <3


(Den Originalbrief meines Empfängers habe ich aus datenschutzrechtlichen Gründen entfernt.)



Mittwoch, 15. Mai 2013

Ich habe Post!!!

Heute ist Mittwoch, der 15. Mai 2013...


Für die meisten ist es sicher ein Tag wie alle anderen.

Aber für mich ist es ein ganz besonderer Tag. :-)


Ich habe Post bekommen. :-)


Von meiner Empfängerin bzw. ihren Eltern. *freu* *freu* *freu*


Aber erst einmal ganz von vorn...

Eben war ein Brief der DKMS im Briefkasten.
Darin stand:

Sehr geehrte Frau..., heute hat mich das erste Mal Post von "Ihrer" Stammzellempfängerin erreicht.

Dann noch, dass ich, wenn ich möchte, anonym zurück schreiben darf, was ich dann nicht hineinschreiben darf usw.

Ich war sehr aufgeregt und bin es immer noch.


Da ich nicht den gesamten englischen Text hier einfügen möchte, schreib ich mal die Kurzfassung auf deutsch: 


Sie schrieben mir, dass am 17. Januar 2013 Schwere Aplastische Anämie bei ihrer Tochter diagnostiziert wurde, dass das der schlimmste Tag in ihrem Leben war und dass sie als Eltern, die Schwester und die ganze Familie am Boden zerstört waren.
Die einzige Chance war wohl, einen Knochenmarkspender zu finden, was normalerweise eine langwierige Angelegenheit ist.
Aber schon nach ein paar Wochen fand man mich.

Sie danken mir mit ganz ganz vielen lieben Worten und sagen, dass ich ihrer Tochter die Chance auf eine Zukunft gegeben habe und sie jeden Tag an mich denken und hoffen, dass es mir gut geht.


Ich bin sehr sehr gerührt über diesen Brief.
Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, so etwas in der Hand zu halten und zu wissen, dass es da jemanden gibt, mit dem man sich auf ganz besondere Weise verbunden fühlt.

Danke für diese ganz besondere Erfahrung.



Freitag, 26. April 2013

Urkunde bekommen

Heute ist Freitag, der 26. April 2013.


Auf der Arbeit bekomme ich soeben eine Urkunde vom stellvertretenden Chef überreicht.

Diese wurde von der DKMS zusammen mit einem Dankesschreiben an meinen Arbeitgeber geschickt.

Ich finde, das ist eine schöne Erinnerung an einen wichtigen Tag.

Danke, liebe DKMS. :-)



Dienstag, 23. April 2013

Die liebe Bürokratie

Heute ist Dienstag, der 23. April 2013 - knapp 3 Wochen nach der Entnahme.

Ich habe ja geschrieben, dass ich an meine kleine Empfängerin eine Karte geschickt habe.
Ich hatte in dem Begleitschreiben für die DKMS die Frage gestellt, ob ich informiert werde, wenn die Karte ankommt. Leider habe ich darauf bis heute keine Antwort bekommen.

Da ich kein sehr geduldiger Mensch bin, rufe ich also heute bei der DKMS an und lasse mich mit dem Follow-up-Team verbinden.
Ich habe eine nette Dame am Apparat, die sich meine Fragen geduldig anhört und mich dann nach meiner Spendernummer fragt.
Ich nenne sie ihr und sie sagt mir, dass die Karte bereits weiter geleitet wurde.
Da die Karte an die Registrierungsstelle in England geht und von dort zur Klinik weitergeleitet wird, kann es eine ganze Weile dauern, bis die Karte überhaupt bei der Empfängerin ankommt.
Die Dame meint, dass, falls die Patientin schon entlassen wurde, die Klinik die Karte dann sicher an einem Nachsorgetermin an die Patientin weitergibt.
Ich gehe davon aus, dass die Kleine noch nicht entlassen wurde. Wäre nach drei Wochen reichlich früh...
Somit dürfte sie bzw. ihre Eltern die Karte vielleicht in den nächsten Tagen bekommen. :-)
Sofern sie dann antworten, geht die Antwort den gleichen langen Weg zurück zu mir.

Uff, da kann ich wahrscheinlich im günstigsten Fall wochenlang auf eine Antwort warten, wenn sie denn kommt.
Die Warterei macht mich ganz "wuschig". ;-)

Ich hoffe von ganzem Herzen, dass es der kleinen Prinzessin gut geht.

Ich weiß nicht, ob es anderen Spendern auch so geht, aber ich denke jeden Tag an sie.

Montag, 15. April 2013

Ohne Pflaster und Stripes

Heute ist der 15. April 2013 - Tag 12 nach der Entnahme...


So langsam aber sicher bin ich genervt von den Pflastern und so hab ich sie nun entfernt.

Ich bin erstaunt, dass man so gar nichts sieht.

Für das Foto habe ich extra nah heran gezoomt und zusätzlich die Mini-Narben markiert, damit man überhaupt erkennt, wo sie sind. ;-)



Also, wer Angst vor bleibenden Narben hat, den kann ich beruhigen.
Ich denke, in ein bis zwei Wochen sieht man sie nicht einmal mehr mit der Lupe. :-)

Schmerzen habe ich auch keine mehr.
Aber ich bin sehr leicht gestresst und genervt, was ich einfach noch auf die Narkose und den schnellen Einstieg in den beruflichen und privaten Alltag schiebe...

Ich hoffe, das wird bald besser.


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Von meiner kleinen Empfängerin habe ich noch nichts weiter gehört.
Ich hoffe, es geht ihr gut und mein / unser Knochenmark nimmt seine Arbeit auf.




Dienstag, 9. April 2013

Erster Arbeitstag / Karte an die Kleine

Heute ist der 09. April 2013 - mein erster Arbeitstag nach der Entnahme...

Es ist 05:00 Uhr.
Ich bin seit einer halben Stunde wach und trinke nun meinen Kaffee.
Geschlafen habe ich gut.

Gleich beginnt mein erster Arbeitstag.
Ich bin gespannt, was mich heute erwartet und werde später berichten.


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Übrigens:
Gestern Abend habe ich mich hingesetzt und eine kleine Karte für meine Empfängerin geschrieben.
Die Karte hat eine lachende Sonne vorn drauf.
Ich habe lange überlegt, was ich hinein schreibe.
Ich habe mich dann für ein Genesungsgedicht entschieden und ich habe versucht, ihr und ihren Eltern Mut zu machen, diese schwere Zeit zu überstehen.

Ich fand es schade, dass ich diese Karte so unpersönlich und anonym halten musste.
Zu gern hätte ich ihr gesagt, dass ich eine Familie habe, die genauso an sie denkt und ihr alles erdenklich Gute wünscht.
Aber ich wusste nicht, ob das so okay ist.

Die Karte werde ich heute Nachmittag zur Post bringen.
Ich bin gespannt, ob und wann sie ihr Ziel erreicht und ob ich das überhaupt erfahre (seitens der DKMS). ???


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So, ich melde mich später wieder...

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Da bin ich wieder. ;-)

Also, der erste Tag war echt anstrengend.
Man sollte vielleicht erwähnen, dass Jeans nach einer Beckenkammentnahme nicht die beste Idee sind. 
Das ist echt unangenehm.

Auf der Arbeit waren die meisten sehr interessiert daran, wie es mir ergangen ist und aktuell geht.
Das fand ich schön.
Einige überlegen jetzt, sich auch typisieren zu lassen, was ich natürlich noch toller finde. *Daumen hoch*

Meine Karte an die kleine Maus bzw. an die DKMS zur Weiterleitung habe ich abgeschickt.
Nun warte ich gespannt auf eine Antwort.

Bis dahin.
Ich meld mich, wenn´s was Neues gibt.

Montag, 8. April 2013

Tag 5 nach der KME

Heute ist der 8. April 2013 - Tag 5 nach der Entnahme...


Mein letzter Ausruh-Tag.
Morgen geh ich wieder auf die Arbeit.

Ich fühl mich soweit fit und bin wieder voll bewegungsfähig, denke ich.

So im Nachhinein betrachtet, sind diese 5 Tage Arbeitsunfähigkeit nach der OP auch echt nötig gewesen.
Eine Narkose ist schon nicht zu verachten und die Bewegungseinschränkungen durch die Punktierungen auch nicht.

Der Alltag hat mich also ab morgen Früh wieder.

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Ich habe am Wochenende mal bei der DKMS per Mail angefragt, was ich alles nicht schreiben darf, wenn ich einen Brief an die kleine Empfängerin schreiben möchte.

Die Antwort hatte ich heute Morgen in meinem Posteingang.
In England herrschen wohl sehr strenge Kriterien. Ich darf überhaupt nichts Persönliches von mir schreiben, keinerlei Angaben zum Namen, der Adresse, dem Berufsstand oder sonstige persönliche Informationen. 

Das wird schwer.

Auch bei der Übersetzung kann man mir nicht helfen, weil im Moment dort (wie überall) das Personal etwas unterbesetzt ist.

Nun gut, versuche ich es eben allein.
Ich hoffe, es klingt nicht zu verworren. ;-)


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So, das war´s erst einmal für heute.

Ich melde mich morgen wieder und erzähle, wie mein erster Arbeitstag gelaufen ist.

Danach werde ich wahrscheinlich nicht mehr täglich schreiben, sondern nur noch, wenn etwas Außergewöhnliches passiert.

Eines möchte ich noch los werden.

Ich danke Euch für die vielen positiven Rückmeldungen zu meinem Blog.
Es hat mich wirklich gefreut, dass das so viele Menschen gelesen haben und es so gut ankommt. :-)
Danke.



Sonntag, 7. April 2013

Tag 4 nach der KME

Heute ist der 07. April 2013 - Tag 4 nach der Entnahme...


Ich habe heute so richtig gut geschlafen.
Schmerzen habe ich, wenn ich mich bewege, fast gar nicht mehr.
Auch die Bewegungseinschränkungen sind wesentlich besser, das heißt, ich kann mir wieder meine Strümpfe anziehen, ohne blöde Verrenkungen zu machen. ;-)

Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, wie ich es am Dienstag auf die Arbeit schaffen soll.
Nun aber denke ich, das kriege ich hin.

Direkt auf die punktierten Stellen legen oder gar irgendwo anlehnen, ist noch keine so gute Idee, aber wenn ich vorsichtig bin, werde ich das schon schaffen.

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Wie es der kleinen Empfängerin wohl geht?




Samstag, 6. April 2013

Tag 3 nach der KME

Heute ist der 06. April 2013 - Tag 3 nach der Entnahme...


Heute komme ich schon wesentlich besser aus dem Bett.
Die Schmerzen lassen merklich nach. :-)

Die Bewegungseinschränkungen sind zwar immer noch da, aber nicht mehr ganz so stark.

Weil sich die Stripes an den Außenseiten langsam aber sicher lösen, habe ich von meinem Mann die losen Teile abschneiden lassen und neue Pflaster kleben lassen.


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Meine Gedanken sind in den ganzen letzten Stunden bei der kleinen Empfängerin.
Ich frage mich, wie es ihr gerade geht, wie es den Eltern, der Familie insgesamt, geht.
Ob mein Knochenmark Abstoßungsreaktionen hervorruft und es für die Kleine noch schlimmer macht als es ohnehin schon ist...
Man kann gar nicht in Worte fassen, was das Wissen um den Empfänger in einem selbst auslöst.
Es ist ein Warten und Bangen. Und ein Hoffen.



Liebes kleines Mädchen,

ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Glück dieser Welt und bin in meinen Gedanken die ganze Zeit bei dir.
Du schaffst das!!!


Freitag, 5. April 2013

Tag 2 nach der KME

Heute ist der 05. April 2013 - Tag 2 nach der Entnahme...

Ich bin heute schon besser aus dem Bett gekommen.
Die Schmerzen sind nicht mehr ganz so schlimm, aber ich bin immer noch stark bewegungseingeschränkt.


Was ich bisher noch nicht erwähnt hatte, sind die Halsschmerzen, die ich noch vom Intubieren habe.
Die sind wirklich hässlich.
Ich habe das Gefühl, als wäre mein Kelhkopf entzündet. ???

Ich hoffe, dass das langsam mal nachlässt.


Ansonsten ist heute Pflasterwechsel angesagt.
Ich habe ja noch diese gepolsterten Druckpflaster drauf - die darf ich heute entfernen.
Ich stell dann noch Bilder ein, wie es ohne die Pflaster aussieht.

Bis später. *wink*

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So, den Pflasterwechsel habe ich mit Hilfe meiner kleinen Tochter Nora geschafft. ;-)

So sieht es ohne Pflaster aus, nur mit den Stripes.


 Wie eine kleine Ärztin hat sie mir neue Pflaster aufgeklebt. ;-)
Hat sie prima gemacht. :-)

 

Donnerstag, 4. April 2013

Danke

Ich denke, es ist an der Zeit, Danke zu sagen.

Bedanken möchte ich mich als Erstes bei meiner Familie.
Meinem Mann, der mir wie immer großartig zur Seite gestanden hat.
Meinen Eltern und Schwiegereltern, die das ganze Drumherum durch die Betreuung der Kinder abgesichert haben.

Bei meinen Freundinnen, und hier insbesondere Silke, Heike, Janka, Johanna, Danny, Sarah und Angelika, die mich mit lieben Worten und Nachrichten begleitet haben und die Daumen gedrückt haben.

Und nicht zuletzt auch bei der DKMS und der Cellex...
Hier möchte ich besonders Frau Rau, Frau Reh (ich hoffe, das wird so geschrieben), Frau Auel und Frau Hammer danken, die immer als Ansprechpartner für mich da waren.

Auch die Damen und Herren vom Blutspendedienst möchte ich hier positiv erwähnen.
Sie waren zu jeder Zeit freundlich und hilfsbereit.

Danke an alle!

Der Tag nach der OP

Nach einer durchgeschlafenen Nacht wache ich auf.

Die Schmerzen sind heute etwas stärker.
Man könnte sie wie eine starke Prellung bezeichnen.
Ich laufe, als wenn mir jemand den Po jämmerlich versohlt hätte. ;-)

Gegen halb elf bekomme ich einen Anruf von Frau Hammer (Cellex).
Sie fragt mich, wie es mir geht, wie ich den Aufenthalt in der Klinik und den Ablauf fand.
Ich schildere ehrlich meine Eindrücke.
Sie verspricht, das weiterzugeben.

Dann fragt sie mich, ob ich wissen möchte, wohin meine Spende gegangen ist.
Klar will ich das wissen.

Also:
Ich habe für ein einjähriges Mädchen aus England gespendet.
Sie hat Aplastische Anämie.

Sie wird mein Knochenmark am 04. April 2013 transplantiert bekommen.

Wenn ich möchte, kann ich anonym Kontakt aufnehmen, indem ich einen Brief oder eine Karte schreibe und zur DKMS schicke.
Klar werde ich das tun.

Wenn der Kontakt auf beiden Seiten anonym besteht, dann darf man sich nach 2 Jahren kennenlernen.

Ich würde das gern, wenn die Eltern das auch möchten.

Ich bekomme nun von der DKMS Info´s, wenn sich am Gesundheitszustand der Kleinen etwas ändert.

Ich bin froh, dass dieses Gespräch mit Frau Hammer stattgefunden hat.
Ich fühle mich gleich besser und bin gespannt, wie es nun weiter geht und ob die Eltern auch den Kontakt möchten.

Blutspendedienst und der Weg nach Hause

So, es ist 15:00 Uhr.

Hier bin ich - beim Blutspendedienst.

Irgendwie ist man dort erschrocken und etwas überfordert, dass ich schon da bin.
Das scheint es noch nicht gegeben zu haben.

Man weiß nicht, was man mit mir machen soll, da ich ja erst vor 5 Stunden gespendet habe und man mir so kein Blut abnehmen kann, da es sinnlos wäre, weil die Werte eh nicht stimmen.

Ich soll also warten.
Eine Ärztin will das Nachgespräch mit mir führen.
Nach etwa 15 Minuten kommt die Ärztin und meint, ob ich mal noch eine halbe Stunde warten könnte, sie hätte noch ein Spendergespräch.
Ich schaue sie ungläubig an und sage ihr, dass ich gerade eine OP hatte und nicht so lange warten werde.
Ich komme mir vor wie "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen."

Das scheint sie bemerkt zu haben, denn keine 5 Minuten später ruft sie mich auf und geht mit mir ins Arztzimmer.
Sie erklärt mir alles Wichtige für die nächsten Tage und dass ich in vier Wochen bei meinem Hausarzt eine Blutuntersuchung machen lassen soll.

Ich bekomme ein Schreiben für meinen Hausarzt, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bis zum 08.04.2013, Eisentabletten, die ich nicht nehmen muss, aber kann, Paracetamol und ein rotes Buch - das Geschenk der DKMS.
Darin sind Geschichten von Spendern und Empfängern - sehr rührend.
Ich freu mich über das Buch.



Und nun fahren wir endlich nach Hause.
Mein Mann hat vorgesorgt und hat für mich ein Kissen und eine Decke im Auto, damit ich es mir so bequem wie möglich machen kann.

Nach knapp 4 Stunden sind wir dann auch zuhause...

Tag der OP - Teil 2

Ich wache auf und liege im Aufwachraum.

Die Schwester dort kommt zu mir.

Es ist kurz vor halb elf.
Die OP ist etwa eine halbe Stunde her.
Ich fühle mich fit, bin munter.
Schmerzen habe ich im Moment keine.

Ich vermisse die Sandsäckchen, die man laut den Berichten Anderer, unter den Rücken bekommt.
Ich frage danach. 
Die sind nicht nötig gewesen, sagt die Schwester.
Sie fragt mich, ob ich was trinken möchte.
Ich bekomme ein Glas Wasser.
Mir wird davon nicht übel.
Ich frage, wann ich auf mein Zimmer kann.
Sie sagt, dass ich Geduld haben soll.

In dem Bett neben mir liegt Herr T. 
Er sieht fertig aus.
Ihm gehts bestimmt nicht so gut.

Ich werde nach weiteren 15 Minuten von der Schwester, die mich schon runter begleitet hat, wieder abgeholt.
Sie sagt, dass mein Mann schon auf mich wartet.
Ich freue mich, zumal wir verabredet hatten, dass ich ihn anrufe, wenn ich wieder fit bin.

Als ich dann auf meinem Zimmer bin, stehe ich das erste Mal auf und dann frage ich, wann ich nach Hause gehen kann.
Die Ärztin gestern hat mir gesagt, dass ich vielleicht, wenn ich fit bin, schon am gleichen Tag nach Hause kann und nicht noch einen Tag bleiben muss.
Man vertröstet mich auf das Mittagessen.

Mein Mann geht eine Runde nach draußen.
Meine Zimmernachbarin bekommt ihr Mittagessen.
Ich nicht.
Ich klingele die Schwestern an.
Eine Schwester, sie kommt mir "uninformiert" vor, erscheint und weiß nicht, was ich von ihr will.
Sie fragt, wo mein Essen ist. Ich sage ich, dass ich nichts bekommen habe.
Sie bringt mir Reibekuchen mit Apfelmus.
Schmecken will das Zeug nicht, aber ich habe Hunger.
Dann kommt die Schwester von heute Morgen und sagt, dass sie sich für mich eingesetzt hat und ich um 15:00 Uhr beim Blutspendedienst sein soll.
Ich freue mich und rufe meinen Mann an, damit er gleich im Hotel aus-checken kann.

Ich schmeiße mich in meine normalen Klamotten, mache mich schminktechnisch wieder gesellschaftsfähig und dann verlasse ich mit meinem Mann die Klinik.

Schmerzen habe ich kaum, aber ich laufe wie eine alte Frau.


Daten und Fakten:


OP-Termin: 03. April 2013

Entnahmeart: Klassische Knochenmarkspende aus dem Beckenkamm


Entnahmemenge: 400 ml

Dauer der OP: 30 Minuten

Entlassungstag: 03. April 2013


Tag der OP - Teil 1

Heute ist der 03. April 2013 - der Tag der Knochenmarkentnahme.


Um 7:00 Uhr werde ich sehr forsch geweckt.
Ich solle schnell duschen gehen und meine OP-Kleidung anziehen.
Um 9:00 Uhr bin ich dran - das weiß ich ja schon.

Ich also schnell unter die Dusche, Zähne putzen, Klamotten (das tolle OP-Hemdchen, sexy Thrombosestrümpfe, den schicken Einwegslip) an und ab ins Bett...

Ich frage gegen 8:00 Uhr die Schwester nach der LMAA-Pille, die man mir versprochen hat.
Ja, die kriege ich, wenn sie den Anruf vom OP bekommen.

Gegen kurz vor halb neun bekomme ich dann die Pille, soll nochmal auf Toilette und dann warten.
Keine 5 Minuten später werde ich schon abgeholt.
Dass die Tablette da nicht wirken kann, ist klar.
Ich bibbere also vor Aufregung und sterbe fast vor Angst, als man mich in den OP-Bereich karrt.
In der Schleuse verabschiedet sich die Schwester und wünscht mir Glück.

Der nette Mann, der die Schleuse "bedient", hilft mir auf den vorgeheizten Tisch und schiebt mich dann von dort auf den OP-Tisch.
Da ich so zittere, legt er noch eine weitere warme Decke über mich.

Dann schiebt er mich in den Vorbereitungsraum des OPs, wo der Anästhesiehelfer schon auf mich wartet.
Der ist nett, kommt ursprünglich aus Thüringen und versucht, mir die Ängste zu nehmen.
Da er nachfragt, wann ich die LMAA-Tablette bekommen habe und feststellt, dass die so nicht wirken kann, legt er mir eine Braunüle und gibt mir Dormicum in flüssiger Form, was mich endlich etwas entspannt.
Das Zittern hört auch auf.
Wir schwatzen ununterbrochen und dann kommt Dr. Bauer und noch eine Ärztin, deren Namen ich nicht mehr weiß.
Sie sagen mir, dass sie mich operieren und Dr. Bauer meint: "Sie helfen heute einem ganz ganz kleinen Menschen."
Das rührt mich und ich entspanne mich noch mehr.
Leider muss ich warten, weil Herr T noch im OP liegt.

Es ist nun eine dreiviertel Stunde vergangen und jetzt kommt Frau Dr. Schäfer, die Anästhesistin.
Sie sagt, dass es jetzt los geht, man leitet mir was über die Braunüle in die Vene und ich soll in eine Maske atmen.

Und weg bin ich...

In Frankfurt angekommen

Heute ist der 02. April 2013.
Es ist 4:00 Uhr morgens.
Mein Wecker klingelt.
Das stört mich nicht weiter, da ich eh nicht schlafen konnte.
Ich schleppe mich zur Dusche, wecke dann meinen Mann.
Wir trinken noch einen Kaffee und packen die restlichen Sachen zusammen.

Jetzt ist es 05:30 Uhr - wir fahren los.


Um 10:00 Uhr kommen wir in Frankfurt an, drehen noch eine Runde durch die Innenstadt und sind gegen 10:30 Uhr beim Blutspendedienst.
Ich melde mich an und bekomme nebenbei mit, dass der junge Mann vor mir - nennen wir ihn einfach "Herr T" auch morgen Knochenmark spenden wird.


Ich fülle wieder einmal Papiere aus, weise mich mit meinem Personalausweis aus und lasse mir erneut ein paar Röhrchen Blut abzapfen.
Dann habe ich ein Arztgespräch, bei dem es noch einmal darum geht, ob ich gesund bin.


Dann soll ich warten, bis der andere Spender fertig ist und dann sollen wir gemeinsam noch mit den Ärzten von der Orthopädie sprechen, die morgen die OP machen.


Nun, so warte ich und warte...
Irgendwann kommt dann eine junge Ärztin und erklärt mir und Herrn T den Ablauf am morgigen Tag, wer von uns wieviel spenden wird usw.
Das finde ich schon etwas befremdlich und ehrlich gesagt auch unprofessionell, uns beide zusammen aufzuklären. Auch unsere persönlichen Fragen sollen wir in Anwesenheit des Anderen stellen.
Ich denke, da Herr T sehr schüchtern und zurückhaltend wirkt, ist es für ihn sogar noch unangenehmer als für mich.


Nachdem wir dieses Gespräch hinter uns haben, begleitet uns ein Mitarbeiter des Blutspendedienstes zur Orthopädischen Klinik, wo wir stationär aufgenommen werden.


Auch die Aufnahme dort und das anschließende Narkosegespräch ziehen sich ewig hin, was ich nicht so toll finde.


Dann werde ich auf die Station 12 geschickt. Dort soll ich mich bei den Schwestern melden, was ich auch tue.
Die sind ausnahmslos sehr freundlich und nett und man zeigt mir mein Zimmer, was ich mir aber leider mit einer anderen Patientin teilen muss, die dort ganz normal auf Station liegt.
Da ich das von anderen Spenderkliniken schon ganz anders gelesen habe, bin ich etwas enttäuscht.

Auch die Klinik selbst wirkt wenig einladend. Sehr unpersönlich, viele Baustellen und alles uralt.

Aber okay, ich bin ja aus einem anderen Grund da und da sehe ich eben drüber hinweg.


Nachdem ich dort ausgepackt habe, fahre ich mit meinem Mann in sein Hotel (NH) zum Einchecken.

Später gehen wir noch eine Kleinigkeit essen und dann muss ich auch schon wieder in die Klinik.


Ich telefoniere mit meinen Kindern und meiner Freundin Heike und versuche irgendwie, die Zeit totzuschlagen.

Dann lese ich noch etwas, schicke "Jammernachrichten" an meinen Mann, weil ich große Angst vor der OP habe und schlafe dann irgendwann ein...

Montag, 1. April 2013

Morgen geht´s los...

... nach Frankfurt.


Ganz früh werden wir starten, damit wir pünktlich Viertel vor elf beim Blutspendedienst sind.


Ich bin sehr sehr aufgeregt, hab Angst vor der Narkose und vor den Schmerzen nach dem Eingriff.

Andererseits denke ich dann immer wieder, dass der Empfänger ja schon wesentlich mehr aushalten musste und meine Ängste dagegen ein Klacks sind...

Naja, abschalten lassen sie sich davon aber leider trotzdem nicht. :-(


Nun, ich werde mich also erst nach meiner Heimkehr wieder hier melden und über alles genau berichten.


Wünscht mir Glück. *wink*